Manche Landwirte nutzen einen Teil der Getreideernte aber auch, um Saatgut herzustellen. Durch verschiedene Reinigungstechniken werden die Samenkörner nach der Ernte von den restlichen Pflanzenteilen und anderen Verunreinigungen getrennt. Nach dem Reinigen wird das Saatgut nach Größe und Qualität selektiert. Dann erfolgt das Beizen des Saatguts, das heißt die Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln gegen Krankheiten und Insektenbefall. Teilweise wird der Beize auch eine Grunddüngung zugesetzt. Zum Beizen des Saatguts fahren mobile Anlagen auf den landwirtschaftlichen Betrieb und beizen das Saatgut vor Ort. In der konventionellen Landwirtschaft dürfen max. 75 Prozent des Saatguts durch den Landwirt selbst erzeugt werden – 25 Prozent des Saatguts müssen zugekauft werden.
Den Großteil der geernteten Feldfrüchte und des Getreides stellen die heimischen Landwirte zur Verwendung in der Lebensmittelproduktion her. Auch die Nutzung für Tierfutter und manchmal auch für die Energieproduktion spielt eine wichtige Rolle. Weil Landwirtschaftsbetriebe in der Regel nicht die gesamte Erntemenge auf dem Hof verarbeiten und verbrauchen können, wird das Erntegut verkauft. Abnehmer sind beispielsweise Mischfutterwerke, Mühlen, Zuckerfabriken oder Getreidehandelshäuser.